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Drehstrommotor


Wer wissen will was Daten auf dem Typenschild von einem Elektromotor bedeuten und wie er angeschlossen werden soll ist hier richtig.

Drehstrommotoren sind für bestimmte Spannungen ausgelegt

Die VDE lässt für Maschinen, und dazu gehören Drehstrommotoren, Spannungsschankungen von 5 % zu. Das gilt zumindest für den Toleranzbereich A. Für den Toleranzbereich B sind es dann schon 10 %.

Für Netzsysteme gilt eine Spannungstoleranz von 10%. Bei unserem 400 V Drehstromnetz darf die Spannung also von 360 V bis 440 V betragen.

Ein Drehstrommotor mit der Aufschirft 400 V (Toleranzbereich A) darf an 380 bis 420 V betrieben werden! Waaaas? Wie passt das zusammen? Ganz einfach, es passt nicht zusammen.

Der Tolernazbereich vom Motor gibt nicht an, an welcher Spannung er betrieben werden darf, sondern wie er sich im angegebenen Toleranzbereich zu verhalten hat. Bei unserem 400 V Motor reicht der Bereich A von 380 V - 400 V und von 400 V - 420 V. Der Bereich B erweitert die Angaben von 360 V - 379 V und von 421 V - 440 V. In den entsprechenden Spannungsbereichen darf der Motor betrieben werden, es sind jedoch Einschränkungen zu berücksichtigen.

Nennspannung Toleranz Bereich min Berich max Bemerkung
400 A 380 - 400 400 - 420 darf mit dem Bemessungsdrehmoment betrieben werden; mit einer erhöhten Erwärmung ist zu rechnen;
400 B 360 - 379 421 - 440 muss mit Bemessungsdrehmoment zu betrieben sein; Dauerbetrieb nicht empfohlen; mit Abweichungen der Kenngrößen ist zu rechnen;


Bei einer Nennspannungsangabe von 400 V +/- 10 % wird der Toleranzbereich A/B um 10 % erweitert. Es gilt also 400 + 10 % = 440 + 5 % = 462 V.

Ähnliches gilt für die Nennspannungsangabe 360 V - 440 V. Auf hier gilt im Bereich A wider die obere Grenze von 462 V. Einen entscheidenden Unterschied gibt es jedoch für den Hersteller und dessen Angabe vom Wirkungsgrad. Bei einer Angabe von 400 V +/- 10 % muss der Wirkungsgrad nur für 400 V angegeben sein. Steht allerdings 360 - 440 V auf dem Typenschild, muss der Wirkungsgrad für den gesamten Spannungsbereich gelten.

Beispiele

Gängige Aufschriften sind:
380 V (alte Motoren oder für Netzsysteme mit 220 V Netzspannung)
400 V (bei uns in DE gängig)
420 V (UK z.B. eine Netzspannung von 240 V)
Zusätzlich ist auch immer zu beachten, ob der Motor in Stern- oder Dreieckschaltung betrieben werden muss.

Wenn auf dem Motor 380 ... 420 V steht?
Die Normen sagen hier, dass es sich um einen Motor für den Spannungsbreich von 361 bis 441 V handelt.

Wenn auf dem Motor 400 V +/- 1% steht?
Für diesen Motor gilt ein Spannungsbereich von +/- 6% (also 5 + 1). Spannungen von 376 bis 424 V sind hier zulässig.

Stimmt die Spannungsangabe auf dem Motor nicht mit der Netzspannung überein kann es zu Ausfällen kommen. Durch erhöten Schlupf, durch zu niedrigen Spannung, kann sich ein Motor soweit erhitzen, bis er druchbrennt.

Betriebsarten von Elektromotoren

Kennzeichen Betriebsart
ohne für den Dauerbetrieb
S1 Dauerbetrieb
S2 Kurzzeitbetrieb
S3 periodischer Betrieb
S4 periodischer Aussetzbetrieb mit Einfluss d. Anlaufvorgangs
S5 periodischer Aussetzbetrieb mit Einfluss d. Anlaufvorgangs und Aussetzbetrieb ohne Einfluss des Anlaufvorganges
S6 dauernder periodischer Betrieb mit Aussetzerbelastung
S7 dauernder periodischer Betrieb mit Anlauf u. elektrischer Bremsung
S8 dauernder periodischer Betrieb mit periodischer Drehzahländerung
S9 Betrieb mit nicht periodischer Drehzahl- und Laständerung
S10 Betrieb mit einzelnen konstanten Belastungen