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SIMODRIVE 611 NE-Modul

NE-Modul

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Foto der Frontseite vom E/R Modul.

Das NE-Modul ist im Wesentlichen ein Netzteil, das die erforderlichen Spannungen für den Betrieb der weiteren Module wie Spindel- und Servoantriebe zur Verfügung stellt. Gleichzeitig führt es überschüssige Energie, die beim Abbremsen von Motoren entsteht wieder ins Netz zurück.

Eine zentrale Betriebsbereitschaftsanzeige gibt Auskunft, über den derzeitigen Status vom kompletten Antriebssystem SIMODRIVE 611. Dazu gibt es eine LED und einen Relaisausgang. Mehr dazu weiter unten.

Wie bei Siemens üblich, findet man in der Literatur wieder mal vielfälltige Bezeichnungen, die alle das Gleiche meinen:
ER-Modul, E/R-Modul, UE-Modul, I/R-Modul, Infeed-Subsystem, NE-Modul, N/E-Modul

NE-Module sind für Netzspannungen von 400 VAC bis 480 VAC verfügbar.

Bei einer Versorgungsspannung von 400 VAC (was in Deutschland seit 1988 üblich ist), werden folgende Ausgangspannungen zur Verfügung gestellt:
- 600 VDC Zwischenkreisspannung (Achtung! So hohe Gleichspannung ist gefährlich. Es kann im Körper zu einer chemischen Vergiftung kommen.)
- +/- 24 VDC, +/- 15 VDC, 5 V DC über den Gerätebus

Wichtige Sicherheitshinweise

Achtung!
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DIP-Schalter auf der Stirnseite oben

Bevor ein Modul in Betrieb genommen wird, müssen unbedingt die DIP-Schalter (S1) auf der oberen Stirnseite richtig eingestellt werden. Bei Hurco ist üblicherweise nur S1.2 ON.
E/R-Module 6SN114x-1xx0x-0xx1 laufen standardmäßig auf Sinusregelung (S1.6 ON).
Sinusstromregelung ist nur unter ganz bestimmte Voraussetzungen möglich.
Bei Fehleinstellung kann es zur Beschädigung des Gerätes kommen!
Link zu Anleitung von Siemens.

Gefahrenhinweis!

Das Module stellt eine Gleichspannung von 600 VDC mit hoher Strombelastbarkeit bereit. Gleichspannung über 120 V ist lebengefährlich. Anders als bei Wechselstrom, gibt es bei Gleichstrom keinen Nulldurchgang (Umpolung) was mehrere verschiedene Folgen haben kann. Zum einen kann sich ein Lichtbogen bilden, der bestehen bleibt. Weiter kommt unter Umständen schneller zur Zersetzung der Körperflüssigkeiten, was eine Vergiftung nach sich ziehen kann. Das kann auch erst einige Tage nach dem Unfall passieren.
Also seid vorsichtig! Insbesondere, wenn Ihr die hohe Gleichspannung messen wollt. Ein geeignetes Messgerät samt Messleitungen mit entsprechender Spannungsfestigkeit ist Pflicht!

Einsatz bei HURCO

Viele der Klemmen werden bei HURCO-Maschienen nicht verwendet.
Den typischen Anschluss gibt das nebenstehende Bild wieder:
Das Bild gibts auch als PDF zum downloaden und ausdrucken:
Image ER Modul Schematisch

Nach dem Einschalten der Maschine sollten am Modul nur die LED 3 und 4 leuchten. Erst wenn das Netz eingeschaltet wird erlischt die gründ LED 3.

Was die anderen LEDs bedeuten steht auf der schematischen Abbildung.

An der Buchse X141 kann man die Niedervolt Spannungen gegen Masse (Kl. 19 oder PE) messen:
7 = +24 VDC
10 = -24 VDC
45 = +15 VDC
44 = -15 VDC

Die Spannungen sind erfahrungsgemäß auf 0,5 V genau.

Klemme Bezeichnung Bemerkung
9 +24 VDC - Stromversorgungsausgang mit 500 mA belastbar
- wird von externen Relais mit anderen Eingängen vom NE-Modul verwendet
15 Masse - ist nicht mit PE verbunden
- nicht mit Klemme 19 verbinden
- kurioserweise ist bei einigen HURCOS diese Klemme über die Endstufe der DC I/O oder IOIF mit MGND (PE) verbunden
19 Bezugsmasse - mit Klemme 15 über 10 kOhm verbunden
- ist mit PE verbunden
48 Start - aktiv bei +24 VDC
- darf beim Einschalten der Versorgungsspannung nicht aktiv sein
63 Impulsfreigabe - schaltet das Modul ein (nicht die Endstufen)
- aktiv bei +24 VDC
- darf beim Einschalten der Versorgungsspannung nicht aktiv sein
- inaktiv > Motoren laufen stromlos aus
Freigabe erfolgt vor Antriebs-, Reglerfreigabe
64 Antriebsfreigabe, Reglerfreigabe, Start - schaltet die Endstufen ein
- aktiv bei +24 VDD
- inaktiv > Solldrehzahl wird bei allen angeschlossenen Modulen sofort auf 0 gesetzt und abgebremst
- Freigabe nach Impulsfreigabe
- wird beim von Hurco angesteuert, wenn Handbetrieb und anschliessend "Netz ein" gedrückt wird ("Start-Knopf" nicht nötig)
112 Einrichtbetrieb bei 0 V > Achtung! Am Zwischenkreis können über 600 V auftreten
- im Normalbetrieb auf +24 VDC legen (Klemme 9)
R Reset - bei einem HL-Übergang (Flanke von +24 VDC auf 0 VDC) wird ein Reset vom NE-Modul ausgelöst
- R wird mit Kl. 15 über ein Relais (SolidState) in IOIF verbunden
- liegt intern über einen 10 kOhm auf +;
73.2 - 74 Fehlermeldung - Relaisausgang Öffner
- 73.2 liegt über I/O IF auf MGND
- 74 bei geöffnetem Kontakt zieht die Eingangsstufe im I/O IF die Leitung über einen 4,7 kOhm Widerstand auf + 24 V
- das Relais öffnet, wenn alle Antriebe eine Freigabe (Kl. 65) haben, keine Störung anliegt, Klemmen 63, 48 und 64 müssen ebenfalls auf + 24 V liegen.



Überbrückt man, bei Netz ein, die Klemmen 74 und 73.2 wird in der Hurco-Steuerung ein NE-Fehler ausgelöst.

Was passiert beim Einschalten der Reihe nach?

SchrittEreignis
Hauptschalter Maschine einschaltenan X131 (U1, V1, W1) muss Netzspannung anliegen
LEDs grün (3) und gelb (4) leuchten
alle Spannungen an X141 müssen anliegen
Handbetrieb > Netz einX121-64 wird vom COR Relais auf X121-9 überbrückt
es liegen also +24 VDC an X121-64 an
Zwischenkreisspannung 600 VDC
LED grün (3) erlischt und nur noch die gelbe (4) leuchtet
Start drückenEndstufen werden über Kl. 663 = + 24 V eingeschaltet